Wie auch am Vortag ist das Wetter grau und trist, als wir am Morgen vom Rifugio Garibaldi aufbrechen. Die breiten Fahrwege des Vortages haben wir jedoch endgültig hinter uns gelassen und kehren auf den Trail zurück.

Wir überqueren die Staumauer direkt vor der Hütte und wandern an der Nordseite des Adamello entlang. Im Tal dahinter erstreckt sich ein weiterer Stausee, der Lago Pantano. Dieser ist umringt von Gebäuden und Überresten eben solcher. Mit dem Rückbau nicht mehr benötigter Infrastruktur nimmt man es hier nicht so genau.

Lago Pantano

Tristesse am Lago Pantano

Abermals passieren wir eine Staumauer und steigen am gegenüber liegenden Wiesenhang steil auf. Der Weg ist fast gänzlich zugewachsen. Oben angekommen wird, wie üblich, die Bekleidung der Witterung angepasst.

Adamello im Nebel

Adamello im Nebel

Anschließend geht es durch Geröll weiter zum Passo dell Avio. Der Aufstieg ist exemplarisch für die kommenden Tage. Immer wieder werden wir durch, unter und über tonnenschwere Felsblöcke zu Pässen aufsteigen. Diese sind zumeist im oberen Teil seilversichert.

An der Scharte machen wir kurz Rast. Das erste Duo vom Refugio ist bereits vor Ort. Das andere Paar stößt bald hinzu.

Passo dell Avio

Auf dem Passo dell Avio mit Blick auf den weiteren Weg

Wir steigen auf der Rückseite der Scharte zu einem kleinen See ab und dann leichter abfallend zum Rifugio Tonolino. Das erste Mal seit geraumer Zeit werden wir vom Glockengeläut einiger Schafe begleitet.

Es ist noch früh, das Essen auch eher fad. Aber es läuft Classic Rock im Radio und die beiden bärtigen Kerle machen einen sympathischen Eindruck. Man fühlt sich willkommen.

Rifugio Tonolini

Rifugio Tonolini

Es gibt hier die Möglichkeit den Tag zu bleiben und über den Passo dell Cristallo (2889m) den Berg zu überqueren und optional den Cima Plem (3182m) mitzunehmen. Aufgrund des Wetters erscheint uns das nicht lohnenswert. Wir halten uns an die Routenführung, nach Pasta und Cappuccino gehen wir weiter. Die Anderen bleiben.

Abermals passieren wir einen Stausee samt Rifugio. Ab hier wird der Weg zunehmend angenehmer, schmaler, schöner. Der Pfad schlängelt sich am Rand oberhalb eines Tals entlang.

Passo del Gatto

Passo del Gatto

Wenig später erreichen wir das Rifugio Gnutti. An einem Stausee.

Stausee am Rifugio Gnutti

Stausee am Rifugio Gnutti. In der Bildmitte der Passo Miller. Erstes Zwischenziel für den kommenden Tag.

Noch sind wir die einzigen Gäste. Wir nehmen eine heiße Dusche und verbringen den Abend in der Gaststube. Man ist mit Deutschen vertraut die aus Richtung Garmisch kommen. Das Essen ist hervorragend. Leider auch teuer. Es gibt Pasta mit Walnusssoße und Scalopine aus dem Tal.