Maximilian Lange // Journal

Fels, Wasser, Erde & Luft

Tag 25: Limone sul Garda

Noch zehn Kilometer. Oder sind es nur noch zehn Kilometer? Sehne ich das Ende herbei? Bis zuletzt war ich guter Dinge, konnte dem einfachen gehen eines Weges etwas abgewinnen. Schritt für Schritt, Tag für Tag und Station für Station. Doch haben die letzten zwei Tage meinen Enthusiasmus gemildert. Es ist in Ordnung. Vielleicht wird es Zeit für etwas Neues.

Auf der Karte ließ sich zumindest ein Weg ausmachen, welcher nicht der Straße folgt. So verlassen wir Vesio, laufen in den Wald, stehen schon bald oberhalb von Limone und schauen auf den See.

Blick auf unser Ziel. Limone sul Garda

Blick auf unser Ziel. Limone sul Garda

Ein der Sonne ausgesetzter Weg führt uns nach unten. Wie immer, wenn wir in eine Ortschaft kommen, zücken wir das Smartphone und suchen uns eine günstige Unterkunft. Wir laufen vor dem Hotel mehrfach auf und ab, können jedoch keinen Eingang finden. So gehen wir durch die Tiefgarageneinfahrt zur Rezeption. Es kann doch nicht sein, dass alle Gäste mit dem Auto anreisen. Oder etwa doch? Wir bekommen ein Zimmer mit Terrasse. Eine Art Bungalow auf dem Dach in der Nähe einer der Pools. An dem liegen wir die nächsten drei Tage, schlendern gelegentlich durch das wirklich hübsche Städtchen oder gehen an den Strand zum Baden.

Strand in Limone

Nun sind wir auf unserer Alpenüberquerung nach 25 Etappen am Gardasee angekommen. Bis zuletzt hatten wir großes Glück mit dem Wetter. Weder einen frühen Wintereinbruch, noch starke Regenfälle oder Stürme mussten wir aussitzen. Die Monate vor unserem Start waren regenreich. Noch wenige Wochen vor unserem Start hatte es bis in die niedrigeren Lagen geschneit.

Wir durchquerten auf unserem Weg von Garmisch-Partenkirchen nach Limone ursprüngliche Naturräume, alte Kulturlandschaften und sahen artenreiche Flora und Fauna. Über 500 Kilometer alpines Gelände liegen hinter uns. Wir standen auf diversen Berggipfeln. Mal bei bestem Wetter mit Sonnenschein, an anderen Tagen im Nebel ohne jegliche Sicht. Die facettenreiche Bergtour wird uns als unvergessliches Erlebnis bleiben.

Schön war’s. Bis bald.

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