Der See ist in Nebel gehüllt als wir am Morgen das Matratzenlager verlassen. Wir gehen vom Rifugio Gnutti vor zur Flussmündung, die den Stausee speist. Hinter diesem steigen wir direkt steil und steinig auf zum Passo Miller (2818m).

Aufstieg zum Passo Miller

Aufstieg zum Passo Miller

Am Pass machen wir eine kurze Pause. Auf der gegenüberliegenden Seite sieht man bereits den Gebirgszug, den wir nach der Taldurchquerung in Angriff nehmen werden. Hinter uns liegt das Rifugio Gnutti am Lago Miller.

Blick auf das Rifugio Gnutti vom Passo Miller

Blick auf das Rifugio Gnutti vom Passo Miller

Unten im Val Salarno angekommen, wandern wir Richtung Rifugio Prudenzini. Wir nähern uns dem Gebäude von der Rückseite. Diese scheint wohl als Müllhalde zu fungieren. Die Wirtin serviert uns Pasta, ruft auf meine Bitte hin im Rifugio Lissone an und reserviert uns zwei Plätze.

Nach der Mittagspause steigen wir auf der anderen Talseite in Richtung des Passo di Poia (2810m) auf. Der unwegsame Pfad führt durch Granitblöcke hindurch, welche teils so groß wie Kleinwagen sind.

Das, das Gebiet prägende, Granitgestein.

Spärliche Vegetation im kargen Terrain

Dann passiert es: Ich stürze, falle halb zwischen zwei Felsen und fange mit dem Schienbein den Sturz an einer Felskante ab. Man hört ein kurzes berstendes Brechen.

Nach dem ersten Schock stell ich fest, dass es nur der Stock war der brach. Außer ein paar Kratzern hab ich nichts abbekommen. Da ich zumeist nur einen von beiden Stöcken nutze, ist der Ausfall nicht so tragisch. Dieser jedoch, wird mich nun die restliche Wanderung als totes Gepäck begleiten.

Passo di Poia

Passo di Poia

Vom Pass steigen wir über einen Wiesenhang ab. Der Weg wurde hier mit unzähligen Bahnschwellen gegen Abrutschen gesichert. Ob man sich der Umweltgefahren, die von diesen ausgehen können, bewusst ist?

Im sehr lieblichen Tal Adamè wandern wir entlang eines traumhaften Gebirgsbaches abwärts zum heutigen Tagesziel.

Valle Adamè

Das reizvolle Valle Adamè

Wir passieren eine Alm, an welcher neben Pferden, Kühen und Ziegen auch Schweine, Hühner und Kaninchen umherlaufen. Eins der Schweine steht einige hundert Meter entfernt am Bach. Kein Zaun – nur der Bach, die Berge und das Schwein. Ein Bild, dass man so auch nichtmehr häufig zu sehen bekommt.

Rifugio Lissone

Rifugio Lissone

An der Talöffnung, am dortigen Stausee, dessen Ablauf als Wasserfall in das dahinterliegende Tal fällt, liegt das Rifugio Lissone. Wir beziehen heute als die einzigen Gäste Quartier. Das große Gebäude mit den vielen Zimmern wirkt wie ausgestorben. Unsere Gastgeber sind sehr freundlich, das Essen üppig und preiswert. Und W-Lan gibt’s auch.