Trotz geöffnetem Fenster war die Nacht sehr warm. Um drei viertel sieben gibt es Frühstück. Reichlich und passabel.

Das Pärchen von der Stamser Alm ist auch vor Ort. Sie sind zwar schon auf den Beinen, möchten aber nach dem gestrigen Tag eine Pause einlegen. Die ursprüngliche Routenführung soll es in sich haben. Sie klagt über Knieschmerzen.

Zwieselbachtal bei der Schweinfurter Hütte

Von der Schweinfurter Hütte geht es mit leichter Steigung bergauf. Das Zwieselbachtal ist ruhig und abgelegen, überdies sind wir auch fast allein unterwegs. In der trüben Morgenstimmung gewinnen wir schnell an Höhe, die Umgebung wird spürbar felsiger, in der Ferne sieht man die traurigen Reste eines Gletschers. Kurz vor diesem ist es Zeit für ein zweites Frühstück.

Nach der Rast geht es über Felsen auf den Sattel. Von dort eröffnet sich der Ausblick in das dahinter liegende Tal, den darüber liegenden Gletschern und einen gewaltigen Wasserfall.

Zwieselbachjoch

Steil geht es bergab vom Sattel, dann mit sanfterem Gefälle, zügig zur Winnebachseehütte. Traumhaft gelegen, umringt von Gipfeln mit einem kleinen See davor und dem Wasserfall im Hintergrund lädt sie zur Rast ein. Die im Jahre 2015 frisch sanierte Hütte wäre ein schöner Ort zum nächtigen, doch wir steigen nach Spiegelei mit Bratkartoffel und einem Kaiserschmarrn ab nach Gries. Auf dem Weg kommen uns viele Wanderer entgegen – viele mit Kindern. In Anbetracht des kurzen Aufstiegs und der tollen Hütte gut zu verstehen.

Es bestünde hier die anspruchsvollere Alternative über die Gaislehnscharte zur Ambergerhütte überzusteigen.

Winnebachseehütte in den Stubaier Alpen

Im Tal angekommen, kühlen wir uns die Füße im Bachbett und wandern dann auf breitem Fahrweg zur Amberger Hütte. Dort hat man nicht einmal mehr ein Notlager für uns, denn es findet derzeit ein Klettercamp für Kinder statt. Also machen wir sofort kehrt marsch und steigen das Tal wieder ein Stück ab.

Sulztalalm

Die Hüttenwirtin der Oberen Sulztalalm erbarmt sich unser und ermöglicht uns noch zwei Schlafplätze im eigentlich ausgebuchten Lager unterm Dach. Elisabeth kommt nach dem Abendessen mit dem Wirt ins Gespräch, so sitzen wir noch eine Weile mit ihm, Hirten und dem Bauer zusammen. Der Hirte ist gerade einmal 25 Jahre alt und verbringt 250 Tage im Jahr dort oben in den Bergen. In den Wintermonaten verkauft er Sportartikel in Sölden.