Im Haus herrscht noch Stille. Netterweise hat man uns am Abend zuvor ein paar Brote geschmiert und frisches Wasser gegeben. Um kurz vor halb sieben schleichen wir aus der Sulztalalm und steigen wieder Richtung Amberger Hütte auf.

An der DAV Hütte geht es links vorbei weiter ins Tal hinein. Vor uns liegt der imposante Sulztalferner, unser Weg jedoch zweigt bald nach rechts ab. Kurz nach der Gabelung können wir ein Hermelin beobachten, wie es geschäftig zwischen den Steinen herumwuselt.

Blick zurück in das Sulztal

Steil am Hang empor, dann flacher über steinige Wiesen führt uns der Weg über und an Moränen vorbei zum Atterkarjoch (2970m).

Dort wartet mit dem Atterkarferner unser erster Gletscher auf der Alpenüberquerung, den wir nicht nur in einigen Meter Entfernung passieren werden. Auf der rechten Seitenmoräne geht es am Eis vorbei. Nun besteht die Möglichkeit oberhalb des Gletschers auf Drahtstiften hinüber auf den Sattel zu steigen.

Atterkarferner

Wir aber queren das letzte Stück über Eis und Schnee und stehen nun vor der eigentlichen Aufgabe: Vom Joch führt uns der ungesicherte Abstieg durch den brüchigen Fels nach unten. Seile gibt es nicht und der Fels bricht einem unter den Fingern weg. Die Begeisterung hält sich in Grenzen.

Unterhalb der Wand leitet der Weg uns noch ein Stück durch Geröll, bis er durch grüne, von Bächen durchbrochene, wundervolle Wiesen aus dem Tal herausführt.

An einem lichten mit Blaubeeren bewachsenem Hang geht es nun bergab in den Wald. Durch diesen verlassen wir die Stubaier Alpen, durchwandern das Ötztal, bis wir am Nachmittag in Sölden ankommen.

Abstieg nach Sölden

Dort checken wir in ein Hotel ein. In das Erstbeste um genau zu sein. Duschen, einkaufen und Wäsche waschen. Am Abend sind wir verabredet und verbringen auch noch den nächsten Tag hier. Wir gönnen uns einen Tag Pause und wandern am nächsten Tag nur bis Zwieselstein in die DAV Selbstversorgerhütte.