Nachdem wir das Frühstücksbuffet im Hotel abgeräumt haben, wird noch der nächste Geldautomat aufgesucht. Mit frischen Reserven geht es raus aus Schlanders in Richtung des kleinen Ortes Göflan. Hier bei Schlanders betreten wir die Ortler-Gruppe und den  Nationalpark Stilfser Joch. Der namensgebende Ortler ist mit 3905m die höchste Erhebung Südtirols.

Mit Verlassen der Stadt durchqueren wir Obstplantagen die sich bis an den Horizont fortziehen. Zumeist Apfelbäume. Dazwischen Regenbögen, erzeugt von unzähligen Bewässerungsanlagen.

Schlanders

Vorerst geht es über Straßen. Später aber, sobald wir an Höhe gewonnen und den Rand des Tales erreicht haben, tauchen wir in einen schönen Lärchenwald ein.

Am unteren Rande der Kleinalm gibt es einen Tisch mit Bänken, welchen wir für eine Rast in Anspruch nehmen.

Rastplatz an der Kleinalm

Von dort geht es auf einen Marmor-Infoweg der uns weiter aufwärts bis zur bewirtschafteten Göflanalm führt. Aufgrund des doch sehr sommerlichen Wetters entscheiden wir uns für eine weitere Pause und genehmigen uns dort noch etwas Kühles zu trinken. Oberhalb liegt der Marmorbruch in Sichtweite, rings um uns herum leuchten die mit weißem Stein geschotterten Wege.

Mamorbruch oberhalb der Göflaneralm

Der Hüttenwirt erkundigt sich nach unserem Ziel. Anscheinend sieht man uns an, dass wir keine Urlauber aus Schlanders sind. Aufgrund der steigenden Zahl an L1’ern gedenkt er Zimmer mit Betten zu vermieten.

Noch ein Stück aufwärts in der sengenden Hitze, um  den Gipfel der Orgelspitze herum und hoch zur Göflanerscharte (2396m). Links und rechts des Weges liegen immer wieder weiße Marmorbrocken im Geröll.

Von der Scharte geht es weiter auf dem reizvollen Marteller Höhenweg. Das Tal liegt relativ ruhig und ist vom Skitourismus weitestgehend verschont geblieben. Die Hänge sind bewachsen und Lifte sucht man vergeblich.

Blick ins Tal vom Marteller Höhenweg

Marteller Höhenweg

Wir passieren in Sichtweite ein Bivacco. Unterkünfte dieser Art werden wir auf der Karte in Italien noch öfter entdecken. Doch wir schreiten weiter in Richtung Gasthaus Stallwies.

Gasthaus Stallwies

In unserer für den heutigen Tag angedachten Unterkunft können wir glücklicherweise noch das letzte Zimmer ergattern. Sie haben aber auch schon Gäste im Heu untergebracht, sagt die Wirtin. Die anderen Gäste sitzen bereits zum Mahl, so sputen wir uns und nehmen auch unser Essen ein. Für später nehmen wir eine Flasche Prosecco mit auf das Zimmer. Elisabeth hat am morgigen Tage Geburtstag. Obgleich wir darauf anstoßen wollten, schlafen wir kurz darauf bereits tief und fest.

Das Berggasthaus Stallwies ist bereits in der 9. Generationen in Familienbesitz und ist auf 1953m einer der höchsten Korn anbauenden Höfe Europas. In den vergangenen Jahren wurde hier immer wieder Geier ausgewildert.